Mittwoch, 23. Januar 2013

Holmes VS House


Was ergeben Langeweile und Photoshop?

Das.



Man könnte meinen, ich hätte nichts zu tun. Stimmt aber nicht.

Montag, 21. Januar 2013

(Reblogged) Sherlock's Notebook: Don't talk out loud...

Reblogged

Sherlock's Notebook: Don't talk out loud...
: …rather write it down! Um Euch die Wartezeit auf die dritte Staffel von SHERLOCK zu erleichtern, haben wir uns was Spezielles ausgedacht....


_____________________

Ran an die Stifte! :)

Sherlock Holmes jagt Arsène Lupin



via Gamestar.de
Titel: Sherlock Holmes jagt Arsène Lupin (Sherlock Holmes Nemesis)
Entwickler: Frogwares
USK: 6
System: PC / X-Box 360
Release: 16.11.2007

Endlich. Nach mehrwöchiger Frustration haben wir den Fall geknackt. Und glaubt mir, es ist lange her, dass mich eine Spielefigur dermaßen in den Wahnsinn getrieben hat. Doch Hass ist bekanntlich einer der besten Motivatoren und so haben wir diesen galanten, in Reimen sprechenden Franzosen schließlich endlich zur Strecke gebracht, auf das er England hoffentlich nie wieder an der Nase herum führen wird!

Wie die empathischen unter euch bestimmt schon findig festgestellt haben, schwingt in meinen Worten eine gewisse Frustration mit. Das mag stimmen. Liegt mitunter daran, dass das Spiel mich wirklich an meine Grenzen gebracht hat, der Notizblock irgendwann nichts mehr brachte und mein Gatte und ich uns des öfteren mal in der Komplettlösung verirrt haben (und ooooh nein, wer denkt, dass diese eine große Hilfe ist, liegt sowas von falsch, falsch, falsch.). Ich weiß nicht, ob es denjenigen besser gelingen mag, die die Pastiches von Leblanc gelesen haben, aber ich bin durchaus recht fit in P&C Adventures, trotzallem haben mir die Rätsel teilweise schamlos in die Fresse getreten.

via Computer-Bild
Wir beginnen unser Abenteuer wie immer in der Baker Street 221b. Dort erhaltet ihr einen Brief, in dem ein gewisser Arsène Lupin euch davon berichtet, in den nächsten Nächten Raubzüge quer durch London zu veranstalten. Da ihr eine findige Spürnase besitzt, schließt ihr schnell daraus, dass sein erstes Ziel die National Gallery sein wird, also macht ihr euch zusammen mit eurem treuen Freund Watson auf den Weg, diesen Frevel zu vereiteln. Was folgt ist eine Jagd durch die schönsten Schauplätze von London, bei der euch der wortgewandte Lupin immer wieder tückisch an der Nase herum führt.

Zu aller Erst: Jagd ist untertrieben. Mr. Lupin hinterlässt euch bei jeder kleinsten Spur einen äußerst hübschen Vers, der euch wiederum zur nächsten Spur führt. Die Rätsel sind durchweg sauschwer und ich bin teilweise auch nur durch Zufall darauf gekommen, oder musste eben nachgucken. Bei diesem Spiel werdet ihr wahrscheinlich ohne Notizblock nich überleben, also nehmt euch das Intro in dem dies erwähnt wird zu Herzen. Ihr werdet viel schreiben, nachdenken und fluchen.

via netzwelt.de

Die Zukunft ist neblig und nichts ist zu sehen.
Doch um diesen Weg ein Stück weiter zu gehen,
Musst folgen du meinen Geboten ein Stück,
Und suchen nach einem durchbohrenden Blick.- A.L.


Ha, wer meint, dass dies ein besonders einschneidendes Gedicht ist, der irrt. So geht das die ganze Zeit.
Irgendwann wird man so irre, dass man das Spiel nur noch weiterspielen will, um dabei zusehen zu können, wie dieser eingebildete Franzose endlich einen vor den Latz bekommt.

Zum Spieleprinzip: Ihr spielt in der klassischen First Person Perspektive, die Steuerung und die Menüs sind ähnlich wie im Nachgänger, nur gibt es hier kein Deduktionsbrett (braucht ihr auch nicht). Es wird zwar alles protokolliert, trotzallem müsst ihr wie gesagt, selber mitschreiben. Auch hier spielt ihr nicht nur Holmes, sondern ab und an Dr. Watson.
Letzteres ist in diesem Teil (wenn man die Vergleiche der Nachgänger hat) ziemlich frustrierend. Denn Watson ist in diesem Spiel vor allen Dingen eines: furchtbar dumpfbackig. Teilweise schlägt man wirklich die Hände über den Kopf zusammen und fragt sich allen Ernstes, ob der Gute nicht nachdenkt.
Er ist übrigens auch dafür zuständig, dass ihr gegen Ende das Spiel ins Game Over reiten könnt.
Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist (zumindest war ich in den Nachgängern nicht so doof), aber ja, hier ist es möglich, deshalb seid stets weise, was eure Entscheidungen anbelangt.

via static2.fore.4pcdn.de


Was dieses Spiel teilweise echt fies macht, ist, dass ihr öfter Fragen gestellt bekommt, die ihr per Tastatur manuell beantworten müsst. Wer hier nicht richtig hinhört und sich in der Welt der Anagramme nicht zuhause fühlt, sollte die PDF mit der Lösung am besten direkt offen lassen.

Wo ich in den Nachgängern ausschließlich Lob für die Synchro übrig hatte, muss ich hier mal einhaken, auch wenn dies in den späteren Teilen besser wird: dieser aufgesetzte britische Akzent bei Watson ist nicht zu ertragen. Teilweise ist es so unfreiwillig komisch, dass sich Fetzen wie "Hooooolmesssssssssssss...!?" (ihr werdet verstehen) als Running Gag in unserer Altagssprache etabliert haben. Wirklich schrecklich. Dieser Watson ist leider nur dumm, platt und nicht in der Lage ordentlich zu reden. Zum Glück reisst Holmes das alles raus.

Ein absoluter Pluspunkt ist, dass ihr viel von London seht, teilweise könnt ihr euch das Sightseeing sparen.
Es ist auch wirklich nett gemacht, die Grafik lass ich wie immer beiseite (obwohl man es selbst heute noch ganz gut spielen kann, so schlimm ist es nicht). Die Charaktere mit denen ihr interagiert, sind durchweg nett gemacht und locken das ein oder andere mal ein schmunzeln hervor (ich verweise hierbei auf den Buckingham Palace, in dem eine gewisse Lady Leomunde euch mehr oder minder klar macht, dass euch alles "offen" steht... Flittchen ;))

via gamecaptain.de

Alles in allem kann man dieses Spiel allerdings nicht mit seinen Nachgängern vergleichen. Keine Leichen, keine Deduktionen. Schlichtweg Rätsel. Deshalb will es dem Spiel auch nicht recht gelingen, einen Spannungsbogen aufzubauen. Wo ich bei Jack the Ripper noch richtig mitgefiebert habe, kratzt das Spiel hier viel mehr an meinen Nerven und die Story ist auch weitestgehend mit einem Satz abgehakt.

Trotzallem- mir hat es gut gefallen, denn es hat meine Hirnmuskeln ordentlich qualmen lassen. Dennoch kann ich das Spiel wirklich nur besonders Rätselfreudigen Menschen empfehlen, weil es eine einfache Schnitzeljagd ist. Nicht mehr, nicht weniger. Und leider muss ich sagen, dass die Nachfolger wesentlich mehr Pfeffer im Arsch hatten und dieser Teil von daher eher schlechter abschneiden muss.

+ Sightseeing durch London
+ schöne Schnitzeljagd
+ Unterhaltsame NPCs
+ Schöne Anspielungen des Entwicklerteams
+ man muss richtig aufpassen, Zettel und Stift von Nöten

- Kein Wechseln in die Third Person möglich
- Watson (!)
- Lösungen sind nur nach einem bestimmten Muster möglich,  wer eher drauf kommt, hat schlichtweg Pech
- Sauschwere Rätsel
- Einfache Story
- fehlende Spannung





So, und hier dann noch das Batman "Easter Egg"

Samstag, 19. Januar 2013

American WTF Horrorstory Asylum- Folge 2 & 3




Auch wenn ich es hasse, mit mir selber und meinen Ansichten zu brechen, muss ich an dieser Stelle wohl noch mal zurück rudern. Wir ihr ja wisst, hatte ich beschlossen, AHS Asylum nicht mehr weiterzugucken, da mir das ganze einfach zu eklig und intransparent war. Gut, nicht dass ich das revidieren müsste, aber da meine Freunde aus dem schwärmen über die aufs Finale zulaufende Serie nicht mehr hinaus kommen, gab ich das Versprechen, es zumindest noch mal zu versuchen.
Ok, ich habe mich spoilern lassen, ich gebe es zu, was normalerweise so gar nicht meine Art ist. Aber ich gebe auch zu, dass mir diese Aussichten die Serie wieder schmackhaft gemacht haben. Und- entscheidender Faktor und man möge es mir verzeihen, denn irgendwo bin ich auch nur triebgesteuert- die Rückkehr von Zachary Quinto.

Allem voran- ich habe wirklich nicht mehr ganz auf dem Schirm, was in der ersten Folge passiert ist und werde wohl auch noch ein bisschen brauchen, bis ich alles wieder beisammen habe. Deshalb verzeiht, falls mir einige Details erstmal entgehen.

Die zweite Folge ist in der Tat nicht mehr ganz so undurchsichtig wie die erste, was vielleicht auch daran liegen mag, dass der Hauptfokus auf der Anstalt liegt und die Zombies und Aliens erst einmal hinten angestellt werden. Gut, denn so hat man ein wenig die Möglichkeit, die vertrackten Figuren ein wenig näher zu beleuchten. Fangen wir mit also mit der bezaubernden Jessica Lange, aka Schwester Jude an.

via cdn

Nachdem ein 17 Jahre alter Junge in die Briarcliff Mental Institution auf Bitte seiner Eltern zwangseingewiesen wird (der Arme wurde leider erwischt, wie er das Herz der besten Ziege im Stall gefuttert hat), bekommen wir einen kleinen Einblick in die Vergangenheit der leicht gefühlskalten Schwester.
Diese wohnt, zunächst nur am Rande, dem Exorzismus dieses Besessenen bei (spätestens nach einer Minute ist klar, das Satan hier das Problem ist), in dessen Folge der Dämon ein wenig in ihrem Kopf spazieren geht.
So erfahren wir, dass die Gute früher ein in Rot gekleiderter Vamp war, in einer Bar wo sie auftrat allerdings abgewiesen wurde und sturzbesoffen den Heimweg antrat. Keine gute Idee, wenn man bedenkt das Alkohol am Steuer die Fahrtüchtigkeit ein klitzekleines bisschen beeinträchtigt, besonders wenn einem mitten in der Nacht irgendwelche Kinder auf die Landstraße rennen (wer kennt das nicht: Ich habe früher laufend Nachts an Landstraßen gespielt).
Ein Dämon wäre ja kein Dämon, wenn er nicht so tricky wäre und alles weiß, was man so in seinem Leben verschuldet hat und somit beginnt er, ein kleines Psychospielchen mit Schwester Jude zu spielen.

Exorzismen sind richtig scheiße- das wissen wir spätestens seit Annelise Michel. Und so ist es kein Wunder, dass der arme Junge, der als Wirt diente, nach diesem Exorzismus ums Leben kommt.
Doch tricky Deamon sucht sich natürlich einen neuen Körper, der, wie sollte es anders sein, der hübschen unschuldigen Schwester Mary Eunice gehört.

via FX

Mary ist nicht nur hübsch, nein, sie ist auch das Objekt der Begierde von Dr. Arthur Arden, zuständiger Arzt in Briarcliff. Arthur fetischisiert dabei die Reinheit von Mary, hat aber selber anscheinend auch noch den einen oder anderen Tick, den er gerne an Prostituierten auslebt. Wie wir mitbekommen, hat er nicht nur einen ausgeprägten Machtkomplex, sondern hat auch eine Antipathie gegenüber Vulgärsprache. Was vielleicht erklären würde, wieso er seine Nutten zu Brei schlägt und fotografiert.
Eine Frage stellt sich mir, und es mag an meiner mangelnden Aufmerksamkeitsspanne heute liegen- was hat er nun für ein genaues Problem mit seinem kleinen Doktor? Bitte um Aufklärung, I just missed that fact.

Da Schwester Mary ja besessen ist, spielt sie das Dämonenspielchen weiter, wirft sich besagten Sadodoktor an den Hals und sorgt so wahrscheinlich dafür, dass er seine Wut an Insassin Shelley (die btw einen leicht promiskuitiven Lebenstil hegt) auslässt und ihr zugleich die Beine absäbelt.

Schwester Jude wird währendessen etwas wahnsinnig und betrinkt sich, denn die Schatten der Vergangenheit holen sie ein und lassen doch glatt mal ihre Brillen liegen.

via FX

Die Reporterin Lana , die von ihrer Homosexualität geheilt werden soll, versucht eigentlich die ganzen zwei Folgen zu fliehen, mal mit Kit und Grace, mal ohne. Während  eines Sturms (bei der übrigens Nymphomanin Shelley dem Dr. in die schmuddeligen Hände fällt) gelingt es den dreien tatsächlich, aber sie haben die Rechnung leider leider ohne die Zombiefreunde draußen im Wald gemacht.
Und achja, ein Alien sehen wir zwischendurch auch noch ;).

Zu Zachary Quintos Rolle als Dr. Thredson lässt sich noch nicht soviel sagen. Außer, dass er in gewohnter Sylarmanier wunderbar ist. Und hinter der netten Fassade verbirgt sich eh mehr....


via FX

Die Leatherface Geschichte ist ja auch noch da, puh, man sieht schon jetzt die ganzen Handlungsstränge. Aber ich kürze das ab: Neuzeit- Teenager- Metzel Metzel- Fake Leatherface- Metzel Metzel- echtes Leatherface- Metzel. Da wird sich noch interessanteres ergeben, ich möchte euch nur nicht mit bis dato zweitrangigem langweilen.

Last but not least- Meine Meinung zu dem ganzen "Hick Hack". Ja. Also ich bin noch zwigespalten, muss aber gestehen, dass mich die 2. Folge gepackt hat und zwar so, dass ich die 3. direkt dran gehängt habe. Allerdings will ich den Tag auch nicht vor dem Abend loben. Es war interessant und mir gefallen die Charaktere ganz gut, jedoch bedient sich die Serie einer Effekthascherei, die ich persönlich widerlich finde.
Ich bin echt hart gesotten, aber der Magen dreht sich mir wirklich stellenweise um.
Wo AHS 1 noch auf Grusel setzte, setzt AHS 2 nämlich hauptsächlich auf Schockeffekte, massig Blut und Ekel. Und dieses beklommene Gefühl wird man einfach nicht los und fragt sich ernsthaft, ob es überhaupt moralisch vertretbar ist, sich durch sowas auch nur ansatzweise unterhalten zu fühlen.

AHS Asylum ist wie ein Abszess- man weiß genau, dass jede Menge Eiter und Blut spritzen wird, kann aber trotzdem nicht die Fingerchen davon lassen, weil es einen reizt herauszufinden, was sich unter der Oberfläche verbirgt.  Wort zum Samstag- jetzt geh ich einen trinken.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Elementary- Und Sherlock wird zum Rockstar (CBS- Folge 1.01)


via stanforddaily.com
So...nun wird's wohl Zeit für meine Review, nachdem ich mir gestern die erste Folge zu Gemüte geführt habe. Vorab: Ja, ich finde die Serie nicht gut und ja, diese Review wird auch nicht gerade gut ausfallen, deshalb fange ich mit dem Positiven an.

Die Serie "Elementary" (CBS 2012) ist keinesfalls schlecht. Wer also durchschnittliche Krimikost sucht, ist hier mit bestens bedient. Die Serie ist recht unterhaltsam und ganz gut besetzt, Jonny Lee Miller (Sherlock Holmes) und Lucy Liu ( Dr. Watson) spielen ihre Rollen eigentlich sehr gut. Kann man gucken.
Da ich allerdings ein kleiner Sherlock Fanatiker bin und BBC mit ihrer wirklich brillianten Serie so vorgelegt hat, komme ich nicht umhin, zu vergleichen- und deswegen komme ich jetzt leider zu den negativen Punkten.

„Was ist es heute, Kokain oder Morphium?“
Die Serie hat bis auf die Namen und einigen Doylschen Anspielungen (Sherlocks Drogenkonsum, das Bienenzüchten, etc.) für mich rein gar nichts mit Sherlock Holmes zu tun. Zumindest nicht so, wie Holmes sich in meinen Kopf darstellt. Nichts. Ich kann natürlich nicht für alle sprechen und empfehle auch jedem "Sherlockianer" sich seine eigene Meinung zu bilden, aber ich kann damit absolut nichts anfangen.

via justjared.com
Aber ersteinmal zum Grundplot: Sherlock Holmes war seiner Zeit in London als Berater für Scotland Yard tätig, verfällt allerdings den Drogen und geht in die USA zum Entzug. Danach wird Holmes eine Betreuerin zur Seite gestellt, Dr. Joan Watson, ehemalige Chirurgin, die auf Geheiß von Holmes Vater darauf aufpassen soll, dass Sherlock brav bleibt.
Sherlock bewohnt nun eine Immobilie in New York, die seinem Vater gehört. Da dieser damit droht, ihn rauszuschmeißen sollte er nicht clean bleiben, nimmt er die Hilfe seiner schönen Therapeutin in Anspruch.
Holmes fühlt sich nur befriedigt, wenn er Fälle löst und da er es nur so schafft, den Drogen fernzubleiben, nimmt er seine Beratertätigkeit bei der NYPD wieder auf.
Gemeinsam mit Dr. Watson wird hier in dieser Folge ein Mordfall untersucht, bei der eine Rothaarige Frau ums Leben kam. Dank Sherlocks Spürsinn ist der Fall schnell gelöst und Watson und Sherlock beginnen langsam, Freundschaft zu schließen...

Schon bei dem Einspieler fällt auf, dass sich CBS hier und da ein wenig was von BBC gemopst hat. Die Grundstimmung ist ähnlich und wir sehen anstatt eines London Panoramas das von New York. Einfallsreich. Gut, das waren schon alle Gemeinsamkeiten.

via szwizec.com
Sherlock vs Elementary

via BBC

Was mich schon irritiert hat, war einer der ersten Szenen. Dr. Joan Watson betritt Holmes' Grundstück, vor dem Apartment angekommen, tritt eine tätowierte, verrucht aussehende Dame aus der Wohnung. Offensichtlich hat sie dort die Nacht verbracht. Nach ein wenig Geplänkel (nennen wir es soziopathische Flirterei, bei der allerdings direkt klar ist, dass sich meine Befürchtungen hinsichtlich einer Watson-Holmes Sexszene erfüllen werden) erläutert Holmes seine Abneigung gegen Sex, aber dass er ihn irgendwie braucht.
Und sorry- das ist für mich persönlich ein absolutes NO-GO.
Natürlich, ich habe mir das ein oder andere hinreißende Kopfkino beim lesen und "Sherlock BBC" gucken ausgemalt (seien wir mal ehrlich, so ging es bestimmt 80 % der weiblichen Zuschauer) aber- und hier kommt der Punkt- die Anziehung, die Holmes auf mich ausübt, macht genau das aus: das es eben Kopfkino bleibt.
Holmes ist für mich deshalb so interessant, ob jetzt literarisch oder verfilmt- weil er auf irgendeine Weise vollkommen asexuell ist, dem ganzen keinerlei Bedeutung zumisst. Nein, bei Holmes bezieht sich jegliche Faszination und Erregung auf den Verstand. Emotionen leihten nur fehl, und das ist für mich einer der Hauptkritikpunkte in der CBS Version: Ich will einfach keinen menschelnden Holmes.
Und er menschelt mir viel zu sehr, sei es schon, dass er sich für seine Fehler entschuldigt. Mir fehlt diese Arroganz, dieses Überhebliche. In dieser Version ist er einfach ein asozialer (nicht soziopathischer) Ex Junkie und viel zu unfreiwillig komisch.
Hätte er nicht den "Sherlock Stempel" hätte ich die Figur eventuell für gut befinden können, es ist ja auch ganz witzig, nur eben halt nicht....Sherlock.

via CBS
Watson und Sherlock in der CBS Version und bei BBC

via BBC

Kommen wir zu Watson. Mir missfällt zum einem dieses offensichtliche "Love Interest" Ding, zum anderen finde ich ihre Figur  (was nicht an Lius Darstellung liegt) viel zu platt. Und hier muss ich einfach den "Sherlock BBC" Vergleich stellen- wo in der BBC Version eine spürbare Dynamik zwischen den Protagonisten herrscht, fehlt es hier an allen Ecken und Enden. Für mich kommt da nichts rüber. Watson ist allenfalls schmückendes Beiwerk für den netten Holmes und ich befürchte, dass sie aus dieser Schiene nicht mehr rauskommt. Eine Megan Fox die anstatt Watson Dr. No heißt, wäre genauso interessant gewesen. Vollkommen austauschbar und irrelevant- zumindest in dieser Folge.

Last but not least: Der Fall an sich. Sorry, aber das wahr lahm. Anscheinend ist die NYPD tatsächlich etwas beschränkt, denn hätte man ein bisschen geschaut, hätte man bestimmt keinen Holmes für die Lösung dieses Falles gebraucht. Nicht einmal dieses doofe Handy. Mir als Zuschauer war schon von vorneherein klar, dass dieser dämliche Mann der Mörder ist, SOFORT! Mir fehlte da irgendwie.. der Aha- Effekt, alles vorhersehbar und nicht einmal Ansatzweise so gut konstruiert wie im BBC Vorgänger. Jetzt weiß ich auch, woher der CSI Vergleich überall kommt. Es ist irgendwie so banal, dass ich mir selber sage: Der echte Sherlock Holmes hätte sich bei der Bitte von Lestrade, sich um diesen Fall zu kümmern, erstmal den Bauch gehalten vor lachen und den Mörder wahrscheinlich schon nach zwei Minuten enttarnt. Bitte- Warum sollte sich so ein Genie mit so einem Scheiß befassen... da hab ich schon bessere Fälle in mittelmäßigen Fanfictions gelesen.

via CBS


Elementar- leider nicht, lieber Watson. Frau Conclusio sagt also: Auch wenn ich viel geschimpft habe, ganz nette Serie, die man sich durchaus antun kann. Als "Sherlock" Fan rate ich allerdings klar ab, denn man kann die Adaption kaum unvoreingenommen gucken (Gummipunkte wer's kann, ich reg mich nur auf). Für mich mal wieder ein klarer Fall von: Nur weil etwas amerikanisiert wird und ein höheres Budget hat, muss es noch lange nicht besser sein.
Liebe Amis- hört auf euch in Europa zu bedienen und denkt euch wieder selbst was aus- es gibt genügend herausragende Serien, die beweisen, dass ihr das auch könnt.



Mittwoch, 16. Januar 2013

Elementary- voreingenomme Meinungsbildung über den 2. Neuzeit Sherlock

via myupperwest.com

So, ich bereite mich gerade mental darauf vor, die CBS Serie "Elementary" zu schauen.
Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll (zumal habe ich gerade aus diversen privaten Gründen eine latente Abneigung gegen die liebe Profitgeile USA), aber da mir jeder gesagt hat, es sei eine ganz nette Serie, muss ich ja wohl, zumal ich alles was mit Holmes zu tun hat, ja erstmal gucken und prüfen muss.
Trotzallem- besonders nach der grandiosen BBC Serie "Sherlock" wird es hart für mich, unvoreingenommen daran zu gehen, da man diese einfach nicht toppen kann.

Das "Elementary" ein reiner Abklatsch ist, sollte jedem klar sein, schließlich ist es bekannt, dass sich CBS zunächst aufgrund eines Remakes an BBC gewendet hatte, diese aber ablehnten.
Nun mussten die armen Amis sich was eigenes ausdenken...wie schade, wo es doch so einfach ist, alles gute einfach durch den Hollywoodfleischwolf zu drehen- dass dabei eher minderwertige Frikadellen herauskommen die nicht einmal ansatzweise mit dem zarten Kobefleisch von vorher konkurrieren können, das ist in der Tat erstmal zweitrangig.
Whatever, Review folgt und wahrscheinlich wird sie nicht allzu nett (aber ich lasse mich eines besseren belehren).

Also der Grundplot ist derselbe- Sherlock in der Neuzeit,(oooh, wie einfallsreich, ja) aber in New York (wie? Keine Bakerstreet? New York????? Serious, Bitch???).
Weiblicher Dr. Watson (wieso?), der anstatt John Joan heisst und höchstwahrscheinlich mit dem frisch aus der Reha entlassenem Sherlock zwangsläufig irgendwann in den Laken landen wird.
Und ich schwöre euch- spätestens dann werde ich meinen Fernseher aus den Fenster schmeißen. Gut, vielleicht doch nicht, aber ich werde ihn ausmachen, einigen wir uns darauf.
Denn wenn ich worauf verzichten kann, ist es ein emotionaler, schwanzfixierter Sherlock.

Und wenn ich schon Sex zwischen Watson und Holmes sehen muss, dann bitte in der BBC Serie.
Alles andere wäre doch bei aller Liebe zu pathetisch. ;)




Hier mal der Trailer zu Elementary.

Montag, 14. Januar 2013

Ein paar Miss Geek Worte zum "Fake Geek Girl"

via s3-ec.buzzfed.com

Why The "Fake Geek Girl" Meme Needs To Die

Gerade einen sehr schönen Artikel gelesen (oben klicken), in dem es um den teils subtilen Sexismus unter Geeks geht. Ich will da gar nicht viel zu sagen, zumal ich meinen Blog eigentlich weitesgehend unpolitisch halten will, dennoch- Ich gehe voll und ganz D'accord- weil es mich eben auch als Gamer und TV Junkie betrifft. Deshalb kann ich mir ein kleines Statement meinerseits nicht ganz verkneifen.

Die erste Frage die ich mir natürlich stelle: Wo kommt bitte all dieser Hass her, liebe männliche Nerd Fraktion? Und das auch noch aus einer Sparte, die gesellschaftlich eh kaum respektiert wird?
Liegt es daran, dass viele Mädchen in H&M Star Wars T-Shirts unterwegs sind (btw, ich selber bin seit 4 Jahren stolze Besitzerin)? Wenn ja, schließt sich direkt daran die Frage, wieso es euch so in Rage versetzt? Ich selber bin doch froh, wenn etwas massentauglich wird, was mir gefällt, da ich so leichter an Merchandise komme und nicht mehr als Freak verschrien bin. Kratzt es an eurem Selbstbewusstsein, weil sich jemand mit etwas schmückt, dass euch individuell macht? Wenn ja, sollte jeder doch mal über seine Selbstreflexion nachdenken, denn wenn ich mein Selbst ausschließlich darauf beschränke, dass ich Comics lese, Spiele spiele oder Serien gucke, liegen die Gründe oftmals weitestgehend tiefer.

Und das ist doch nur ein kleiner Prozentsatz. Ich verstehe diesen Gedankengang überhaupt nicht. Natürlich spiele ich, obwohl ich eine Frau bin. Mit der gleichen Leidenschaft wie ihr. Wenn ich eine Serie schaue, bin ich Feuer und Flamme, lese jede kleinste Rezension, sammel jeden Fitzel, würden wir uns nicht im Zeitalter der modernen Kommunikation bewegen, hätte ich wahrscheinlich Alben. Ich habe mit Vorliebe Witchblade und Spawn gelesen, im zarten Alter von sieben, wenn mein Bruder nicht zu Hause war.
Ich bin keine Ausnahme- geschweige denn macht es mich zu etwas besseren als irgendwelche Hipster Mädchen, Euch, oder den Rest der Welt. Wir lieben das, was wir lieben und sollten uns darauf zurückbesinnen, dieses Recht auch jedem anderen zuzugestehen.

Also wieso überhaupt diese Debatte?

Und ehrlich- nur weil unser Lebensinhalt vielleicht auch aus anderen Dingen besteht und wir trotzdem gerne hübsch sein, mit Controllern posieren oder uns sexy fühlen wollen, wenn wir das Star Wars T-Shirt zu einer Hotpants tragen, spricht uns das noch lange nicht das Recht ab, informiert zu sein.
Wenn wir uns gegenseitig wieder auf das Aussehen reduzieren, haben wir nicht so viel davon oder?
Schließlich kommen wir ja auch nicht auf die Idee, euch Intellekt abzusprechen, weil ihr von den vielen Lan Parties eine Plauze habt. ;)

Freitag, 4. Januar 2013

Die fiese Alice im Splatterland

Vor ein paar Tagen bei Steam im Angebot gefunden und direkt zugeschlagen.
Schon gespielt? Wenn ja, bin ich für Meinungen offen.
Bericht folgt in Kürze.
I <3 Metzelalice.


Alice Madness Returns (2011)




2007 haben wir den Vorgänger schon mal angespielt, haben dann aber aufgegeben, weil der 2000 erschienene Teil in den Grafik verwöhnten Augen brannte.
Hier nochmal der Vorbote der Hölle im Trailer:

American McGee's Alice (2000)

Donnerstag, 3. Januar 2013

I am #Sherlocked


Passend, oder?
Wenn jemand heraus findet, ob es so eine App für Android gibt, bitte wissen lassen.



"Brainy is the new Sexy."- Sherlock (BBC) Season 2



via 1.bp.blogspot.com

Alter Falter....ich schaff es immer noch nicht, gedanklich von der letzten Folge loszukommen, die ich gestern Abend gesehen habe. Mein Verstand arbeitet derart auf Hochtouren, dass ich Jim Moriarty heute Nacht durch meine Träume gejagt und die wildesten Theorien aufgestellt habe.
Aber fangen wir ganz von vorne an, den diese Staffel toppt die erste, die bereits saugut war, um Längen und ich war selten von einer Krimiserie so überzeugt. Eigentlich noch nie.

Die erste Folge dreht sich um die altbekannte Irene Adler (Lara Pulver), mit der jeder irgendwie schonmal in Berührung gekommen ist, der jemals eine Holmes Adaption gespielt, gelesen, oder gesehen hat.
Nur ist Irene in dieser Version eine Edel-Domina, die so allerhand kompromittierende Fotos und Informationen auf ihrem schicken Designersmartphone bereit hält. Natürlich würde sie diese Informationen nie nutzen, denn sie braucht sie lediglich als Lebensversicherung, lässt jedoch das Königshaus wissen, dass sie in eben diesen Besitz ist.
Und wer wird von dem allgegenwärtigen Mycroft Holmes hinzugezogen, um die Fotos zurückzubeschaffen?
Tausend Gummipunkte und ein aufrichtiges "Elementar", meine kleinen Watsons, es ist natürlich sein Bruder, Sherlock Holmes, Consulting Detective.
Es ist erstmal eine sehr irritierende Szene, wenn Watson und Sherlock die Wohnung /Arbeitsstelle der hübschen Domina betreten, denn diese rechnet natürlich bereits mit dem verschrobenen Lockenkopf und kleidet sich dem Anlass entsprechend- in Nichts (Lara Pulver dürfte den Truebies btw als Fairy Godmother bekannt sein).

via BBC

"Wenn ich nackte Frauen sehen will, leihe ich mir Watsons Laptop."
Schön, dass auch hier der Detektiv zunächst einen kühlen Kopf behält, auch wenn Irene alles daran setzt, ihn hormonell durcheinanderzubringen. Das Sherlock deutlich mehr Interesse an Irene hat, wird eigentlich erst im Laufe der Folge klar. Ob es umgekehrt genauso ist? Ich will euch dieses Späßchen nicht nehmen, dennoch verrate ich nicht zuviel, denn es ist allseits bekannt, dass Irene Adler für Sherlock Holmes "die Frau" ist, weswegen die Folge auch so schön bezeichnet wird. Auf jeden Fall lernt ihr in dieser Folge die andere Seite von Holmes kennen, und die hat mich frösteln lassen.
Ich bin ehrlich, ich habe lange keine Serie mehr gesehen, in den zwischen den Protagonisten sowenig passiert, aber trotzallem so eine knisternde Spannung herrscht, die in keinem 50 Shades of Grey dieser Welt zu finden ist. Wer Benedict Cumberbatch bis dato noch nicht verfallen war, der ist es spätestens nach dieser Folge, ich schwöre es.

via BBC

Und trotzdem ist alles so interpretiert, dass kein Bruch zwischen dem Roman Sherlock und dem Serien Sherlock entsteht, kein unnötiges, ekliges Gesulze, sondern kalte Analytik, die vielleicht von ein paar nicht bekannten Gefühlen durchzuckt wird. Auch hier verweise ich gerne auf ShAmy, auch wenn dies wohl eher das komödiantische Gegenstück zu dem Irene/Sherlock Pairing ist, doch auch wenn Welten dazwischen liegen, ist es der beste künstlerische Vergleich (so langsam glaube ich ebenfalls, dass sich Chuck Lorre von Sir Arthur Conan Doyle bezüglich Sheldon inspirieren lassen hat).
Wo wir gerade dabei sind- wusstet ihr, dass Dr.House an die Figur des Holmes angelehnt ist, und sogar die selbe Hausnummer, 221 b, besitzt? Vielleicht liege ich mit meinem Sheldon Cooper Vergleich gar nicht falsch.
Und nein, sein Name ist kein Anagram, leider hörts bei Sherloc Doope auf, ich habs bereits versucht ;).

Wie auch immer, ich liebe die Neuinterpretation von Irene und es ist Wahnsinn, wie eng sich die Serie an die Vorlage hält, sich aber immer wieder neu erschafft. Das Konzept wird stringent durchgezogen und so erkennt man zwar vieles wieder, bekommt aber trotzdem was neues serviert. So auch bei dem "Hund von Baskerville", bei dem die Grundstory zwar gleich ist, sprich, ein seltsamer riesiger Hund erschreckt die Bewohner des Moores, Baskerville jedoch hier kein Anwesen, sondern ein Millitärstützpunkt ist, in dem angeblich gruselige Genexperimente durchgeführt werden.

via BBC
Ich hab mich besonders über die Folge gefreut, weil ich gerade das Buch lese, und ich muss sagen, dass einem soviele Anspielungen auffallen, wenn man parallel liest. Unglaublich, wieviel Liebe die Produzenten da reingesteckt haben und es ist ebenfalls das erste mal, dass man Doyles Andenken nicht mit Füßen tritt, sondern ehrt.
Ich empfehle übrigens wirklich die parallele Lesung von Watsons und Sherlocks Blog (rechts unter Empfehlenswertes), vertraut mir, es wird euch ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihr nehmt etwas interaktiver am Geschehen teil. Zumal ist es einfach zum brüllen, Watson und Sherlock beim diskutieren zu lesen.

So, nun kommen wir zu der letzten Folge...ich kann eigentlich nicht viel sagen, ohne etwas vorweg zu nehmen, aber den Kennern gebe ich den Tip, dass es sich um das letzte Buch aus Doyles erster Schaffensperiode handelt, den Gamern gebe ich den Tip, dass es sich um den letzten Sherlock Holmes Titel von Frogwares handelt...Neugierig geworden? Selbst ich, die die ungefähre Richtung wusste, bin mir überhaupt nicht mehr sicher, wie, wieso und warum. Es hat mich einfach so im Regen stehen lassen. Wie gesagt, Alpträume, imaginäre Deduktionen.
Soviel sei aber gesagt, ihr lernt in diesem Staffelfinale den Oberschurken James Moriarty genauer kennen und ihr zweifelt an eurem Verstand, genau wie der Herr es wollte...

via BBC

Andrew Scott verkörpert Moriarty so genial, dass er in der Riege mit dem besten TV Bösewichtern locker mithalten kann. Er hat ein bisschen was von Denis O' Hares Interpretation von Russell Edgington aus True Blood, nur irrer, der Kerl ist einfach wahnsinnig. Und es macht unheimlichen Spaß, ihm zuzuschauen, denn ich liebe es, wenn Schurken nicht nur Schurken sind, sondern sie etwas unantastbares ausstrahlen, und sich so locker flockig auch mal mit ihren Erzfeinden zum Tee treffen, oder sich aber sichtlich geschmeichelt fühlen, wenn ihr Widersacher vor Gericht berichtet, er habe etwas besonderes zwischen Ihnen gespürt.
Dieses Blickeficken zwischen den beiden Erzrivalen Holmes und Moriarty ist einfach herrlich, eine Hass Liebe, wie sie größer nicht sein könnte, beide Verstände so verschmolzen, als würden sie korpulieren.
Homoerotik? Ja, irgendwie ein bisschen. Manchmal reizt es mich zu schreien: Hergott, nehmt euch ein Zimmer! Aber ich liebe es, und erst eine Flüsterdrohung, lächelnd in das Ohr eines anderen gehaucht, macht sie so wirksam. Daher auch meine ständige True Blood Assoziation. Das Böse ist halt einfach irgendwie Sexy. Ach, sorry. Grips war es.

via wikia.com
Nun ja, jetzt sitze ich hier, mit dem miesesten Cliffhanger aller Zeiten nagend in meinem Hinterkopf, und etwas traurig, dass ich mit kaum jemanden darüber diskutieren kann. Würdet ihr alle bitte meinen Stand aufholen? Ich brauche etwas, jetzt wo SOA in der Pause ist, ich brauche einen neuen Fall. Dringend! Sonst langweile ich mich zu Tode....

Dienstag, 1. Januar 2013

"I'm a high-functioning sociopath"- Sherlock (BBC) Season 1


via http://www.couchmonster.de
Frohes Neues Jahr, Bloggersphäre und guten Morgen...Mittag...whatever.
Und vollkommen im Holmes Wahn diese Tage. Nachdem ich im Moment immer noch dabei bin, diesen verdammten Arsène Lupin durch London zu jagen, blieb mir nebenher nicht nur Zeit, die Bücher zu verschlingen, mein Mann und ich nutzten auch die Katerstimmung um noch weiter in den Geschichten rund um den Detektiv einzutauchen (Diese Tage könnte man ja fast meinen, ich führe einen reinen Holmes Blog, aber glaubt mir, das wird sich in der nächsten Zeit ändern, wenn das Winterloch vorbei ist).
Und pünktlich zum Neujahr- man bedenke, wir sind halbtot und ab morgen muss wieder studiert werden- haben wir es geschafft, die erste Staffel der BBC Serie "Sherlock" durchzukriegen
.

Für gewöhnlich nehme ich ja jede einzelne Folge in meinen Reviews auseinander, aber da eine Staffel der preisgekrönten Serie (Gewinner eines BAFTA Award, zahlreiche Emmy Nominierungen) leider nur drei 90 Minütige Folgen umfasst und man diese meist an einem Tag wegguckt (ja, wenn man einmal tot im Bett liegt, wir werden ja auch nicht jünger), beschränke ich mich hierbei auf die Staffel und möchte sie eigentlich auch eher anreißen, als ausseinander zu nehmen.

Die Serie "Sherlock" spielt im modernen London, orientiert sich aber stark an den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle. Wir knüpfen handlungstechnisch bei der ersten Begegnung von Dr. John Watson und Sherlock Holmes an, der einen Mitbewohner sucht, um sich die teure Wohnung in der Baker Street 221 b leisten zu können.
Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch)  ist "Consulting Detektive" (Hier geht's zu seiner Website), ein Detektiv auf Abruf, seines Zeichens Erfinder dieses Berufszweigs, und wird häufig von Inspektor Lestrade hinzugezogen, wenn die Polizei nicht mehr weiter weiß. Holmes ist Exzentriker, ein Genie, beiweilen ein wenig authistisch und strange, weswegen er von seinen Kollegen oftmals verspottet und als Psychopath beschimpft wird. Er hingegen sieht sich eher als "hochfunktionalen Soziopathen" und ihm ist es ziemlich egal, da er seine Mitmenschen eh als beschränkt ansieht, was er sie auch oft spüren lässt.
Im Gegensatz zur Romanvorlage bedient sich Holmes zur Lösung seiner Fälle moderner Techniken wie SMS, Mail und GPS. Zudem versucht er mittels tausender Nikotinpflaster vom rauchen loszukommen, da er es im modernen London als zu unpraktisch empfindet.
Während eines Falles, der Studie in pink, lernt er im Labor Dr. Watson (Martin Freeman) kennen, einen etwas resignierten Mann, der durch eine Schussverletzung in Afghanistan an einem Hinkebein leidet und den es nach London verschlagen hat. Sie beschließen, oder vielmehr Holmes beschließt, dass die beiden in eine gemeinsame Wohnung ziehen sollten, um die Kosten gering zu halten.
Da Dr. Watson Millitärarzt war, beschließt Holmes kurzerhand, Watson zu dem Mordfall hinzuziehen, da er mit dem von der Polizei eingeteilten Kollegen mehr als unzufrieden ist.
John Watson lässt sich zu Anfang mehr widerwillig herum schubsen, entdeckt aber ziemlich schnell, dass ihm die Gefahr gefehlt hat und nach einer irren Verfolgungsjagd, in Zuge dessen Holmes Watson davon überzeugt, dass sein Humpeln psychosomatischer Natur ist, beginnen die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, Freundschaft zu schließen.
Im Laufe der Zeit beginnen die beiden also, Verbrechen gemeinsam zu lösen und langsam scheint es, als stecke der selbe Fädenzieher hinter all diesen. Der Name, den die beiden immer wieder zu hören bekommen, ist der von Jim Moriarty (ein brillianter Andrew Scott) und es scheint, als hätte London seinen neuen Oberbösewicht gefunden...
Watson beginnt, die Erlebnisse in seinem Blog niederzuschreiben (Hier entlang, Gentlemen).

Soviel zum Grundplot der ersten Staffel. Ich bin ehrlich, ich war anfangs wirklich sehr skeptisch, aber hauptsächlich, weil es mir nicht so richtig gefallen wollte, die Geschichte ins moderne London zu verlegen. Aber ich bin überrascht, denn diese Tatsache tut der Serie keinerlei Abbruch, im Gegenteil- es schafft ein völlig neues, schnelles Erzähltempo und gibt Doyles Geschichten wieder, ohne wie einer der zig Abklätsche zu wirken. Man ist gezwungen, viel mit zu denken, rasch zu kombinieren und zu folgern, Holmes irre Vorgehen zu verstehen, ohne dass es jemals langweilig wird.
Zwischendurch werden wir anhand von Textebenen Zeuge des nonverbalen Geschehens, wie z.B. Textnachrichten, Entcodierungen und Holmes' Gedankengängen, was das Erzähltempo nochmals unterstützt, ohne Nebenplots aufzureißen und sehr hip, unangestrengt und modern wirkt.

via BBC

Was mir besonders gefällt sind die Schauspieler. Anfangs konnte ich mit der Holmes Besetzung nicht allzuviel anfangen, denn er widerstrebt rein optisch meinem Bild, welches Doyle aufgebaut hat, dennoch überzeugt mich Cumberbatch unglaublich, denn seine Mimik ist genial. Auch Martin Freeman (vielen sicher bekannt aus "der Hobbit", oder "Per Anhalter durch die Galaxis") schafft es, Watson vollkommen neu zu erfinden ohne komplett mit der alten Figur zu brechen.
Holmes an sich gefällt mir als Antiheld ziemlich gut, ich finde ihn sogar ziemlich brilliant und eigentlich wurde mir verboten, den Sheldon Cooper Vergleich zu bringen, aber er ist eine düstere, asexuelle Mischung aus ihm und Dr. House- vollkommen unfähig, sich in Gesellschaften einzugliedern, genial, unnereichbar und attraktiv- was aber an meiner allgemeinen Soziopathenschwäche liegen mag.
Watson schafft es in dieser Serie- im Gegensatz zu vielen anderen Adaptionen- nicht wie der vertrottelte Handlanger zu wirken, sondern ist hier viel mehr eigenständig und fungiert oftmals als Übersetzer für das "doofe Publikum" und als Sympathieträger.
Die Dialoge sind schlichtweg fucking awesome, besonders die homoerotischen Anspielungen auf Watson und Sherlock, die von deren Umwelt kommen, aber auch die Sticheleien, der Wortwitz und Holmes' vollkommenes Unvermögen, sich in gewisse Situationen hinein zu finden ("Das ist schon ewig her, warum sollte der Tod ihrer Tochter sie denn noch quälen?"-aus dem Gedächtnis zitiert und ohne Gewähr).
Sogar die deutsche Synchro tut dem keinen Abbruch. Und ausnahmsweise kann ich die jedem mal ans Herz legen, obwohl ich eigentlich eher für den O-Ton bin. Mein Englisch ist relativ in Ordnung, jedenfalls kann ich mir die meisten Serien angucken und versteh sie ziemlich gut, aber hier musste ich dann doch aufgeben, da Holmes teilweise so schnell spricht, dass ich es nicht verstehe und mir auch einfach das Vokabular fehlt (viele Fachbegriffe und britischer Akzent, weyhooo). Zudem ist die Synchro wirklich gut gelungen, im Gegensatz zu vielen anderen  Serien. Elementar!

via http://cdn1.screenrant.com

Alles in Allem ist es einfach eine wirklich geile Serie und ich bin jetzt schon traurig, dass ich sie morgen erstmal durch haben werde. Die ganzen Preise waren nicht umsonst und ich wundere mich fast, dass ich die deutsche Ausstrahlung der ARD nicht mitbekommen habe, denn es ist bisweilen die beste Krimiserie, die ich je geguckt habe und sie fesselt wirklich von Anfang bis Ende. Ich empfehle jeden, dort mal reinzuschauen, und selbst wem sie nicht gefällt, hat nicht viel Zeit verschenkt. Auf jeden Fall hat sie mich unglaublich zum lachen gebracht, so, dass ich nicht mehr atmen konnte. Das schafft selten jemand.

So denn, ich kuriere meinen fiesen Kater jetzt im Bett aus, wie viele von euch auch, und schaue die zweite Staffel. Vielleicht tut es mir ja jemand gleich, doch auch wenn nicht- schönes erholen und Pizza mampfen! Die Vorsätze gelten doch eh erst ab morgen. ;)